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In seinem monatlichen Newsletter erinnert der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, der Architekt und Stadtplaner Reiner Nagel, an einen Satz von Luigi Snozzi: „Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt“. Nagel schlägt vor, den Satz umzuformulieren: „Wenn du umbaust, entwickle Empathie für den Ort“.

Die Bundesstiftung Baukultur ist eine unabhängige Einrichtung, die sich für die Belange der Baukultur einsetzt und die gebaute Umwelt zu einem Thema von öffentlichem Interesse machen will. Baukultur betrifft das einzelne Bauvorhaben ebenso wie den Umbau der Innenstädte, Großsiedlungen oder Einfamilienhausgebiete und den Um- und Ausbau der Infrastruktur.

„Aus flächenintensiven Parkplätzen lassen sich mit offenem Blick Ideen für deren Umnutzung ableiten. Der Raum und das Umfeld sind schon da – wir müssen, um das Projekt zu erkennen, nur genau hinsehen“, schreibt Reiner Nagel. In diesem Sinne wurden aus über 100 eingereichten Entwürfen zu dem Projektaufruf „10 m² Baukultur“ zehn Parkplatzumnutzungen ausgewählt. Sie unterstreichen die Überzeugung, dass weniger Blech im öffentlichen Raum einen Zugewinn an Lebendigkeit und Baukultur ermöglicht.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Technische Universität Dresden mit dem Co-Design-Tool U_CODE einer Forschungsgruppe. Das Forschungsteam entwickelte einen Workshop für Kinder und Jugendliche, um einen neuen Fokus zu erproben. In Schulen unter anderem in Dresden und Hamburg nahmen die Teilnehmenden ihren Schulweg unter die Lupe: Was sind markante Orte? Was ist an der Umgebung schön, laut oder gefährlich? Anschließend konnten sie in einem 3-D-Modell ihre Schulumgebung oder ihren Stadtteil neu planen: Welche Häuser würdest du hier bauen? Sollen Grünflächen entstehen? Fahrradwege? Ein Fußballplatz?

„Die Beiträge und Entwürfe zeigten immer wieder beachtlichen Ideenreichtum und Weitblick“, so Andreas Wilde vom U_CODE-Team. „Und sie gaben einen höchst spannenden Einblick in die Vorstellungswelt der Schüler:innen“. Ängste und Bedürfnisse kamen zur Sprache, etwa nach Sicherheit oder Raum für persönliche Entfaltung. Die Kinder und Jugendlichen erwiesen sich als sehr aufmerksame Stadtbewohner, die wie Seismographen Schwachstellen erkennen und gute Ideen entwickeln können.

Mirko

Mirko ist der Inhaber von Mosenthin Immobilien und veröffentlicht regelmäßig Themen und Wissenswertes rund um Immobilien auf diesem Blog. Bei Fragen kommen Sie gerne auf mich zu!