Für Familien mit Kindern wird es immer schwerer, in der Stadt eine geeignete Wohnung zu finden. Sie suchen deshalb außerhalb der Stadt eine größere und günstigere Mietwohnung oder finanzierbares Wohneigentum. Kompromissbereitschaft und Einfallsreichtum sind gefragt.
Eine aktuelle Analyse zeigt, dass mehr als jede zweite Familie in den Metropolen eine Mietwohnung oder ein Haus jenseits der Stadtgrenze sucht. Der Anteil der Mietwohnungen mit vier und mehr Zimmern ist in den Städten seit 2012 um ein Drittel gesunken.
61 Prozent aller Familien in deutschen Großstädten suchen über die Stadtgrenzen hinaus nach einer Wohnung. Der Anteil der Wohnungsangebote mit vier und mehr Zimmern ist auf dem Immobilienportal ImmoScout24 im Jahr 2023 auf unter zehn Prozent gesunken. Die durchschnittliche Zimmerzahl in neu gebauten Wohnungen sank von 3,5 Zimmern im Jahr 2012 auf 2,8 Zimmer im Jahr 2023. Jede sechste Wohnung in deutschen Städten gilt als überbelegt – 2012 war es nicht einmal jede zehnte.
Wer Wohneigentum besitzt, lebt deutlich seltener beengt. Nur 3,6 Prozent aller Eigentümer:innen leiden unter Überbelegung. Bei den Mieter:innen sind es 18,7 Prozent – Tendenz steigend. Besonders betroffen von Überbelegung sind Alleinerziehende und ihre Kinder (28,4 Prozent). Die Überbelegungsquote ist in Städten (15,5 Prozent) dreimal so hoch wie in ländlichen Gebieten (4,9 Prozent). Minderjährige leben sechsmal häufiger in beengten Wohnverhältnissen als ältere Menschen ab 65 Jahren.
Älteren Menschen steht in Deutschland im Durchschnitt deutlich mehr Wohnraum zur Verfügung als jüngeren. Haushalte, in denen der Haupteinkommensbezieher 65 Jahre oder älter war, nutzten im Jahr 2022 durchschnittlich 68,5 Quadratmeter Wohnfläche pro Person. Bei den 45- bis 64-Jährigen waren es 54,8 Quadratmeter und bei den unter 25-Jährigen durchschnittlich 45,4 Quadratmeter. „Neben der Größe des Haushalts wirken sich auch das jeweilige Einzugsjahr sowie die Frage, ob es sich um Wohneigentum handelt, auf den zur Verfügung stehenden Wohnraum aus“, erklärt Daniel Zimmermann, Experte für den Bereich Wohnen im Statistischen Bundesamt.