In Deutschland verbreitet sich Aufbruchstimmung. Ob alles, was gedacht wird, auch umgesetzt werden kann, muss sich noch erweisen. Sicher ist: Städte stehen im Wettbewerb untereinander und entwickeln sich nach ihren Möglichkeiten. Außergewöhnliche Städtebau- und Stadtentwicklungsprojekte weltweit zeigen Chancen auf.
Im Rahmen der Studienreihe „Future Cities“ hat die Unternehmensberatung FTI-Andersch fünf Städte weltweit analysiert – Songdo City in Südkorea, Bergen in Norwegen, Woven City in Japan, Masdar City in Abu Dhabi und Paris in Frankreich – und aus den Ergebnissen Makro-Trends für die Stadt der Zukunft abgeleitet.
Diese Trends werden die Zukunft der Städte bestimmen:
- Digitalisierung aller Lebensbereiche: Weltweit experimentieren Städte damit, wie die digitale Vernetzung dabei helfen kann, das Leben lebenswerter und zugleich nachhaltiger zu machen. Das betrifft beispielsweise den Energieverbrauch, das Müllaufkommen oder den Online-Handel.
- Dezentralisierte Stadtkonzepte: Dafür ist das Konzept „Stadt der Viertelstunde“ aus Paris beispielhaft. Alle notwendigen Bedürfnisse sollen innerhalb eines Umkreises von 15 Gehminuten befriedigt werden können.
- Veränderung der urbanen Mobilität: Dazu gehören ÖPNV, E-Car-Sharing, Pooling, Leih- und Lastenräder. Der klassische Individualverkehr wird mittelfristig nicht verschwinden, aber das Autofahren wird zurückgedrängt und durch alternative Angebote ersetzt.
- Stadt und Natur sind kein Gegensatz: Auch in der Stadt kann man im Grünen wohnen. Wenig Verkehr und viel Grünflächen sollen für bessere Luft und ein gesundes Wohnklima sorgen.
- Neuer Branchen- und Sektormix: Die Corona-Pandemie hat das Gesicht vieler Innenstädte verändert. Infrastruktur, die nicht mehr benötigt wird, kann umgewidmet werden.
- Stark im Wettbewerb mit ausgefallenen Ideen: Städte sind heute auf der Suche nach Sinn, Zweck und Ziel – und dem Weg, wie sie diese am besten kommunizieren.
Während Deutschland an der Verbesserung im Detail arbeitet, droht es die großen Trends zu verpassen. Jetzt mit Veränderungen zu beginnen, könnte lohnend sein, lautet ein Ergebnis der Studie.