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Das Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen findet deutliche Worte und warnt: 2025 werden Wohnungsbestände in der Größenordnung von Bremen plus Saarland fehlen – 1,4 Millionen Menschen hätten dann keine Wohnung. Investitionen seien unattraktiv wie lange nicht, drastisch gestiegene Baupreise und Zinsen „zerbröseln“ viele Bauprojekte.

Der gewerbliche Immobilienmarkt gilt in weiten Teilen als robust, doch beim Wohnungsbau spitzt sich nach Ansicht des ZIA, Zentraler Immobilien Ausschuss, die Lage zu. ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner: „Wenn wir weitermachen wie bisher, werden wir ein Wohnungs-Debakel in 2025 nicht mehr abwenden können“.

Im Frühjahrsgutachten stellt Prof. Lars P. Feld die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dar. Er geht davon aus, dass sich die bereits jetzt steigenden Mieten aufgrund der hohen Wohnraumnachfrage weiter erhöhen. Eine staatliche Regulierung sei jedoch kontraproduktiv, weil dadurch die dringend benötigten Investitionen in den Wohnungsneubau abgewürgt würden. Gute Ansätze seien dagegen die Stärkung des seriellen Bauens, wie es im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, und eine gemeinde- oder länderübergreifenden Vereinheitlichung oder Standardisierung der Bauvorschriften.

Prof. Harald Simons von empirica, Autor des Kapitels „Wohnimmobilien“, weist auf die hohe Nettozuwanderung von insgesamt knapp 1,5 Millionen Menschen hin. Die Nachfrage nach Wohnungen sei dadurch sprunghaft gestiegen. Die Wohnungsmieten im Bestand stiegen in der Folge mit plus 5,2 Prozent im Jahr 2022 etwas stärker als in den Vorjahren. 

Der Neubau von Wohnungen ist durch hohe Baupreise, Grundstückskosten und Zwischenfinanzierungskosten „meist nicht mehr wirtschaftlich, da die erzielbaren Mieten unterhalb der Kostenmieten liegen und die Verkaufspreise aufgrund der höheren Zinsen von den Käufern nicht mehr finanziert werden können“, sagt Prof. Simons. 

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen gaben vom zweiten bis zum vierten Quartal 2022 bundesweit um insgesamt um 3,2 Prozent nach. In den A-Städten ist der Rückgang mit 2,1 Prozent bis 7,8 Prozent meist stärker gewesen, so Prof. Simons. Seine Prognose: Der hohe Bauüberhang habe den Wohnungsneubau 2022 noch gestützt und könnte dies auch 2023 noch tun. Zukünftig werde sich aber eine neue Neubaulücke auftun.

Maxim

Maxim aus Ludwigsburg veröffentlicht regelmäßig Themen und Wissenswertes rund um Immobilien.