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Wohnungen werden in Deutschland dringend benötigt. Vor allem in den Großstädten spitzt sich die Lage zu. Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ist in weite Ferne gerückt. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 31,5 Prozent gesunken.

Ende 2022 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 0,7 Prozent oder 282.800 Wohnungen mehr als Ende 2021. Gegenüber dem Jahresende 2012 erhöhte sich der Wohnungsbestand um 6,3 Prozent oder 2,6 Millionen Wohnungen. Damit ist der Wohnungsbestand in den vergangenen zehn Jahren stärker gewachsen als die Bevölkerung in Deutschland, die in diesem Zeitraum um 4,8 Prozent oder 3,8 Millionen auf 84,4 Millionen Menschen zunahm. Allerdings verzerrt der lange Betrachtungszeitraum den Blick. Gerade in jüngster Zeit hat sich die Zuwanderung in die Großstädte enorm verstärkt, ebenso der Trend zu Single-Haushalten. 

Die Zahl der kleinen Haushalte wird in Deutschland auf lange Sicht bis 2040 um 3,8 Prozent auf 33 Millionen zunehmen. Die Zahl der großen Haushalte mit drei und mehr Personen sinkt dagegen um 6,4 Prozent auf 9,6 Millionen. BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges: „Der Anstieg von kleinen Haushalten verändert die Wohnungsnachfrage und das -angebot“. 

Im Juli 2023 wurde in Deutschland der Bau von 21.000 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 31,5 Prozent oder 9.600 Baugenehmigungen weniger als im Juli 2022. Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 60.300 auf 156.200 Wohnungen. Steigende Baukosten und verschlechterte Finanzierungsbedingungen sind die Hauptgründe für den Rückgang der Bauvorhaben. 

Für viele Familien ist der Traum von den eigenen vier Wänden vorerst geplatzt. Bundesbauministerin Klara Geywitz sagte dazu der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Wir haben viele alte Häuser und wir haben einen wachsenden Bedarf an Wohnraum und an bezahlbaren Einfamilienhäusern. Um das zusammenzubringen, will ich ein neues Programm zur Förderung des Erwerbs von Bestandsimmobilien aus der Taufe heben, und zwar zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung“.

Maxim

Maxim aus Ludwigsburg veröffentlicht regelmäßig Themen und Wissenswertes rund um Immobilien.