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Anfang November hat die Bundesregierung ein neues Förderprogramm für bezahlbares Wohnen beschlossen. Das Maßnahmenpaket ergänzt den bereits im September 2023 vorgestellten 14-Punkte-Plan. Deutliche Erleichterungen und neue Chancen für Immobilienkäufer zeichnen sich nun bei der Sanierung und Erweiterung von Bestandsgebäuden ab.

Die Zukunft des Bauens liegt im Umbau des Bestandes. Davon ist Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, überzeugt. Er nennt verschiedene Hürden, die es beim Umbau zu überwinden gilt: Bisher gelten für den Umbau die gleichen gesetzlichen Vorgaben wie für den Neubau. Das bedeutet, dass ein bestehendes Gebäude an Vorschriften angepasst werden muss, die erst nach seiner Errichtung in Kraft getreten sind. Dies ist naturgemäß mit Schwierigkeiten verbunden. Mit dem Verzicht auf die Stellplatzpflicht bei künftigen Umbauten und Aufstockungen wird nun ein weiteres Hemmnis für die Sanierung und Erweiterung bestehender Gebäude beseitigt.

Der Baukulturbericht „Neue Umbaukultur“ identifiziert die größten Hemmnisse für den Umbau. Dazu gehören neben den Stellplatzvorschriften auch die Wärmestandards. Letztere hat die Bundesregierung bereits im September mit der Aussetzung des Neubaustandards EH40 geregelt. Weitere Themen sind Schallschutz, Barrierefreiheit, Abstandsflächen und auch Brandschutz. Auch die Vereinfachung der Nutzungsänderung von Dachgeschossen zu Wohnzwecken und der Umnutzung von Gewerbe- zu Wohnimmobilien sowie das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ werden Umbauvorhaben weiter erleichtern.

Gleichzeitig eröffnen die Leitlinien für den Gebäudetyp E neue Spielräume. Als verbindliche Grundlage für bauliche Maßnahmen sollten künftig nur noch die technischen Baubestimmungen und baurechtlichen Normen dienen. DIN-Normen sollten dagegen nur ergänzend vereinbart werden. Diese Vorgabe müsste in einem nächsten Schritt auf die „Neue Umbaukultur“ übertragen werden. Erste Vorschläge, wie eine Musterbauordnung für den Bestand aussehen könnte, hat die Bundesarchitektenkammer bereits im Früjahr 2023 erarbeitet und dem Bauministerium übergeben.

Mit den eingeführten Erleichterungen für den Umbau zeichnet sich zum ersten Mal eine Kehrtwende hin zu der dringend benötigten Umbaukultur ab.

Maxim

Maxim aus Ludwigsburg veröffentlicht regelmäßig Themen und Wissenswertes rund um Immobilien.