Selbst nutzende Wohneigentümer sind im Alter um ein Vielfaches besser abgesichert als Mieter. Ihr Gesamtvermögen ist mit Beginn des Ruhestandes fünfmal so hoch wie bei Mieterhaushalten. Der Grund: Eigentümer sparen mehr. Sie verschulden sich seltener zu Konsumzwecken, machen sich mehr Gedanken um die Altersvorsorge, und in der Familienphase sind öfter beide Lebenspartner erwerbstätig.
Die gravierenden Vorteile von Immobilieneigentum sind den meisten Bundesbürgern sehr wohl bewusst. Doch die Bedingungen des Erwerbs haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Das empirica-Institut beschreibt die Zusammenhänge: „Der Erwerb von Wohneigentum und die Gründung einer Familie gehen Hand in Hand. Die Wohneigentumsquote ist daher umso höher, je früher junge Familien gegründet werden, (…) und je erschwinglicher Wohnungen im typischen Erwerbsalter sind.“
Familien werden aber seit Jahren seltener oder später gegründet. Überdies ziehen viele junge Menschen oft in die teuren Städte, wo „die Hürden für Ersterwerber immer größer geworden sind. Im Ergebnis droht die Wohneigentumsquote erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik nachhaltig zu sinken“, erklärt empirica.
Weil Wohnungen derzeit schwer zu bekommen und die Umzugskosten sehr hoch sind, wird die Wohnung bei Veränderungen in der Familie durch Nachwuchs oder Einkommensveränderungen meist nur zeitlich verzögert angepasst. Vor allem ältere Haushalte leben deshalb oft in großen und Familien in kleinen Wohnungen.
Grundsätzlich sind große Wohnungen sehr wohl vorhanden, stehen jungen Familien aber oft nicht zur Verfügung.
Ein Wohnungstausch zwischen Älteren und Jüngeren wird zwar oft diskutiert, ist aber wenig realistisch, denn gerade im Alter sind die Menschen auf die gewachsene Nachbarschaft sowie funktionierende Netzwerke angewiesen – sie wollen ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen.
Der Neubau großer Wohnungen ist nach Ansicht von empirica die beste Familienpolitik und die Bildung von Wohneigentum ein Teil der Lösung.