Wohnen ist auch eine soziale Frage. Worin sich Mieter und Eigentümer unterscheiden, wie sich das auf den Wohnungsmarkt auswirkt und welche Vor- und Nachteile mit der jeweiligen Wohnform verbunden sind, hat Pekka Sagner, Economist für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik am Institut der deutschen Wirtschaft, untersucht.
Die Kernaussagen der Studie lauten: In allen Städten und Landkreisen sind die Preise seit 2005 durchschnittlich um 75,3 Prozent gestiegen. Die Kosten für eine Immobilie betragen im Schnitt 354.000 Euro, das entspricht rund 7,4 Jahreshaushaltseinkommen.
Dafür bekommt der Käufer durchschnittlich 132 Quadratmeter Wohnfläche, in allen Metropolen jedoch weniger als 100 Quadratmeter, in den Mittelstädten Westdeutschlands 142 Quadratmeter.
49 Prozent der Bewohner Deutschlands sind Immobilieneigentümer. Die Eigentümerquote steigt, je größer der Verdienst und je kleiner der Wohnort ist. Die Wohneigentumsbildung stagniert seit fast zehn Jahren. Deutschland ist bei der Immobilien-Eigentumsquote das Schlusslicht in der EU.
Der Anteil derer, die mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden sind, ist unter Wohneigentümern dreimal so hoch wie unter Mietern. Die Hälfte der Mieter würde sich für ein Eigenheim finanziell stark oder sehr stark einschränken. Jeder vierte Mieter unter 50 möchte auch in unsicheren Zeiten kaufen oder bauen. Kauf- oder Baupläne werden jedoch zurückgestellt. Der Anteil der Mieter unter 50 Jahren, die Eigentum erwerben möchten, ist im Vergleich zu 2019 von 31 Prozent auf 24 Prozent gefallen. Das Niedrigzinsniveau hat als Motiv für den Erwerb von Immobilien weiterhin eine hohe Bedeutung. Bei einem Investitionsvolumen von 354.000 Euro müssen Käufer 133.000 Euro weniger Zinsen zahlen als vor 13 Jahren.
Für knapp drei Viertel der Bevölkerung spielen freie Gestaltungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle beim Erwerb von Wohneigentum. Die Altersvorsorge ist ebenfalls ein wichtiges Motiv beim Erwerb.