Eine große Mehrheit der Weltbevölkerung unterstützt Klimaschutzmaßnahmen. 89 Prozent wünschen sich mehr politisches Engagement, 69 Prozent wären bereit, ein Prozent ihres Einkommens für Klimaschutzmaßnahmen auszugeben. Bei privaten Eigentümern spielen Kosten-Nutzen-Überlegungen jedoch eine große Rolle.
Auf dem richtigen Weg: In Deutschland stammt der im Jahr 2024 inländisch erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom knapp zur Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen. Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus diesen Quellen gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 256,4 Milliarden Kilowattstunden und erreichte damit einen neuen Höchststand. Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 11,0 Prozent auf 175,1 Milliarden Kilowattstunden.
Der Umweltökonom Prof. Dr. Heinz Welsch von der Universität Oldenburg hat in einer Studie untersucht, welche Zusammenhänge zwischen den nationalen Klimazielen und der Bereitschaft der Bevölkerung zum Klimaschutz bestehen. Dabei spielen Kosten-Nutzen-Erwägungen, ethische Grundsätze und die Vorliebe der Bürger eine wichtige Rolle. Die Faktoren „Einkommen pro Kopf“ und „Emissionen pro Kopf“ sowie die Durchschnittstemperaturen der vorausgegangenen zehn Jahre erwiesen sich als entscheidend.
In Deutschland hatte die gescheiterte Regierungskoalition mit ihren Klimaschutzmaßnahmen zur Verunsicherung vieler Bundesbürger beigetragen. In Zeiten wirtschaftlicher Stagnation und steigender Inflation fiel es Immobilieneigentümern nicht leicht, eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz für Investitionen in den Gebäudebestand zu erkennen.
Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik ließe sich leichter durchsetzen, wenn die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen positiver wahrgenommen würden, so der Forscher. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise ein Klimageld, das Einnahmen aus Emissionsabgaben an wirtschaftlich schwächere Bevölkerungsschichten verteilt.
Es bleibt zu hoffen, dass die neue Regierung in der kommenden Legislaturperiode die Investitionsbereitschaft privater Immobilieneigentümer besser unterstützen kann.