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Es ist ein Vorurteil, dass nachhaltiges, klimagerechtes Bauen teurer sein muss als herkömmliche Standards. Studien, Initiativen und praktische Beispiele zeigen das Gegenteil. Jetzt ist ein Umdenken angesagt.

Es ist möglich, Gebäude mit geringen Kosten zu errichten und zu betreiben, die geringe CO2-Emissionen verursachen und ein sehr gutes Zertifizierungsergebnis erzielen. Dies hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in der Kurzstudie „Lebenszyklusbasierte Betrachtung von Gebäuden“ herausgefunden. Die Erhebung macht deutlich, dass es keine eindeutige Verbindung zwischen den Ökobilanzwerten und den Herstellungskosten von Immobilien gibt. Die DGNB hat untersucht, ob und in welcher Höhe Mehr- oder Minderkosten entstehen, wenn Auftraggeber lebenszyklusoptimierte, klimafreundliche Gebäude realisieren wollen. Hierzu wurden die Ökobilanzdaten von 28 DGNB-zertifizierten Wohnungsneubauten auf vielfältige Weise ausgewertet.

Auch der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat ein neues Gutachten zum kostengünstigen Wohnungsbau sowie zum Gebäudetyp E vorgelegt. Es basiert auf der Diskussion der vergangenen drei Jahre und enthält konkrete, flankierende Handlungsvorschläge, die auf den aktuellen Koalitionsvertrag Bezug nehmen. Es zeigt auf, wie überhöhte, baukostensteigernde Standards einfach und rechtssicher vermieden werden können.

Wie ein Pilotvorhaben neue Maßstäbe für einfaches Bauen setzen kann, zeigt derzeit das erste Bauvorhaben in Baden-Württemberg, das nach dem Prinzip des „Gebäudetyps E“ am Firmenhauptsitz des Beratungsunternehmens Drees & Sommer SE in Stuttgart-Vaihingen entsteht. Es handelt sich um den bislang größten Bürokomplex in Deutschland, bei dem dieser zukunftsgerichtete Ansatz verfolgt wird.

Auch Hamburg ist bereits weit fortgeschritten: Der Hamburg-Standard soll eine neue Baukultur ermöglichen, um auch in Zukunft bezahlbaren und attraktiven Wohnraum schaffen zu können. Durch eine bedarfsgerechtere Planung, effizientere Verwaltungsabläufe und schnellere Genehmigungen können beim Wohnungsneubau bis zu 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche eingespart werden. 

Mirko

Mirko ist der Inhaber von Mosenthin Immobilien und veröffentlicht regelmäßig Themen und Wissenswertes rund um Immobilien auf diesem Blog. Bei Fragen kommen Sie gerne auf mich zu!