Das Thema Energie hat die Wohnungswirtschaft im ersten Halbjahr 2024 intensiv beschäftigt. Die gute Nachricht: Es wird in Zukunft immer bessere Möglichkeiten geben, Energie zu nutzen, zum Beispiel durch Energy Sharing. Die schlechte Nachricht: Für Energieberatung gibt es in Deutschland seit kurzem deutlich weniger Fördermittel.
Die Bundesregierung hat bei der Förderung von Energieberatungen den Rotstift angesetzt. Seit Anfang August 2024 gibt es für eine Energieberatung nur noch einen maximalen Fördersatz von 50 Prozent des Beratungshonorars, bisher waren es 80 Prozent. Bei Häusern ab drei Wohneinheiten gab es bisher eine Obergrenze von 1.700 Euro für den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Bei Mehrfamilienhäusern (MFH) betragen die maximal förderbaren Kosten nun nur noch 850 Euro. Insgesamt bleibt die Sanierungsförderung aber attraktiv. Weitere Informationen unter: www.kfw.de.
Immobilieneigentümer werden sich auch in Zukunft mit dem Thema Energie auseinandersetzen müssen. Schließlich spielen Gebäude eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. Überall wird mit Hochdruck an Verbesserungen der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs gearbeitet. Die Verbraucher werden in Zukunft eine größere Auswahl an Möglichkeiten und Methoden haben, sich aktiv an der Klimawende zu beteiligen.
Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang heißt Energy Sharing. Energy Sharing ermöglicht die gemeinschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort: Solarstrom von den Nachbarn oder Windenergie aus dem nahe gelegenen Windpark. Energy Sharing hat das Potenzial, die Akzeptanz für die Energiewende zu erhöhen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen und zu ihrer optimalen lokalen Nutzung beizutragen. In Deutschland ist das Modell unter Beteiligung etablierter Marktakteure bereits möglich. Der Bericht „Energy Sharing: Vom Konzept zur energiewirtschaftlichen Umsetzung“, den die dena gemeinsam mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung erstellt hat, zeigt auf, welche Erleichterungen es in Deutschland geben sollte.
In anderen EU-Ländern wie Österreich existieren bereits konkrete Regelungen für Energy Sharing und viele Bürgerinnen und Bürger partizipieren daran. In Deutschland braucht das europäische „Right to Energy Sharing“ nun einen praktikablen Rechtsrahmen.