Bauen und Wohnen ist ein Zukunftsthema der neuen Bundesregierung. Die Baubranche steht vor großen Herausforderungen. Die Baugenehmigungen sind im dritten Jahr in Folge gesunken, die Bauunternehmen klagen über Auftragsmangel und Wohnraum ist knapp wie selten zuvor.
Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215.900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 16,8 Prozent oder 43.700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen das dritte Jahr in Folge. Zuletzt waren im Jahr 2010 weniger neue Wohnungen genehmigt worden. Besonders stark war der Rückgang bei Ein- und Mehrfamilienhäusern – was Wohnungssuchende derzeit schmerzlich feststellen müssen.
Noch nie klagten so viele Unternehmen im Wohnungsbau über fehlende Aufträge, berichtet das ifo Institut. 57 Prozent der Unternehmen meldeten im Januar 2025 einen Auftragsmangel, nach 53,6 Prozent im Dezember. Das ist der höchste jemals gemessene Wert. „Die Krise im Wohnungsbau scheint inzwischen zum Normalzustand geworden zu sein“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Auch die Zinssenkungen der EZB führten bisher zu keiner Entspannung der Situation.“ Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen liegt 2025 europaweit auf dem niedrigsten Stand seit 2015. 2025 werden voraussichtlich 1,5 Millionen Einheiten gebaut, das sind 5,5 Prozent weniger als 2024.
Der „Zukunft Bau Kongress 2025“ thematisiert die verschiedenen Facetten dieser gesellschaftlichen Aufgabe und reflektiert neue Formen des Zusammenwirkens aller am Bau beteiligten Disziplinen. Der Kongress findet am 21. und 22. Mai 2025 im World Conference Center Bonn (WCCB) statt. Als eine der wichtigsten Gebäudenutzungen steht der Wohnungsbau im Mittelpunkt: Wie kann der Wohnungsbau sozial, nachhaltig und architektonisch qualitätsvoll entwickelt werden?
Die Immobilienwirtschaft fordert angesichts der vorläufigen Baugenehmigungszahlen einen Neustart in der Wohnungsbaupolitik. „Deutschland darf sich nicht an Wohnungsmangel gewöhnen (…)“, sagt Aygül Özkan, Hauptgeschäftsführerin des ZIA. „Wir brauchen jetzt zwingend einen politischen Schulterschluss im Zeichen von Beschleunigung, Deregulierung und Bürokratieabbau“.