Der Immobilienmarkt befindet sich in der Warteposition. Eigentlich würden viele Interessenten jetzt gerne kaufen wollen, zögern aber, weil der Kaufpreis hoch und die Finanzierung teuer ist. Wie verhandelt man am besten beim Immobilienkauf?
Wer die passende Wohnung oder das richtige Haus gefunden hat, hat den wichtigsten Schritt zum Immobilieneigentümer bereits getan. Jetzt beginnen die Verhandlungen über den Preis und die Übergabemodalitäten. Dabei spielt auch der Zeitfaktor eine Rolle: Wann wird bezahlt, wann ist die Wohnung frei, welche Gegenstände werden übergeben, welche Umbauten sind notwendig, welche Sanierungen müssen durchgeführt werden?
Zu Beginn empfiehlt es sich, die wichtigsten Eckdaten und Unterlagen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Wurde die Wohnfläche korrekt angegeben, d.h. möglichst nach den Vorgaben der Wohnflächenverordnung (WoFlV), die sich auch im frei finanzierten Markt etabliert hat? Wie sieht es mit der Energieeffizienz aus? Immobilien mit schlechter Energieeffizienz haben in den letzten Monaten am stärksten an Wert verloren. Kaufinteressenten können mit Hilfe eines Energieberaters die Kosten für eine energetische Sanierung abschätzen.
Sinnvoll ist auch die Prüfung der Erschließung. Ist der Anschluss an das öffentliche Straßennetz, die Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Entwässerung gesichert? Grundstückskäufer sollten darauf achten, wie die Übernahme der Erschließungskosten im Kaufvertrag geregelt ist. Sind alle Bauten, ob komplett neu oder in einer bestehenden Immobilie, wie z.B. ein Dachgeschossausbau oder eine Einliegerwohnung, genehmigt? Im Idealfall liegen alle Genehmigungen vor und können vor dem Kauf eingesehen werden.
Um erfolgreich verhandeln zu können, sollten sich potenzielle Käufer einen Überblick über die Anzahl der Interessenten verschaffen. Je mehr Mitbewerber es gibt, desto schwieriger – und riskanter – werden die Verhandlungen über den Preis. Bei einem Verkauf über einen Makler ist mit einer größeren Anzahl von Mitbewerbern zu rechnen. Wird privat verkauft, können auch die Gründe für den Verkauf einen Hinweis auf den Verhandlungsspielraum geben.